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Marketing Tricks im Supermarkt

By : | Einkauf

Marketing Tricks

Marketings Tricks helfen einem Supermarkt / Discounter seine Verkaufszahlen zu maximieren

Daher versuchen solche Geschäfte mit den unterschiedlichsten Tricks den Kunden zum Kauf zu animieren. Vom Aufbau der Regale über das Design zur Atmosphäre bis hin zur Produktauswahl – alles ist auf den maximalen Verkauf der Waren ausgelegt. Und das sich die Kunden wohl fühlen.

In einem gut organisierten Supermarkt ist daher nichts dem Zufall überlassen. Das fängt schon bei dem Einkaufswagen an.

Der Einkaufswagen – Gleich mehrere Marketing Tricks auf einmal

Leerer Einkaufswagen

So gut wie alle Einkaufswagen sehen so aus. Das hat marketingtechnische Gründe.

Auch beim Einkaufswagen wird nichts dem Zufall überlassen. Daher findet sich oft am vorderen Teil des Einkaufswagen ein Rahmen für entsprechende Werbung. Auch gerne mit Werbung verziert: der Griff mit dem man den Einkaufswagen schiebt.

Immerhin schiebt man während des Einkaufs den Einkaufswagen die ganze Zeit vor sich her. Des weiteren verstaut man seine Waren darin. Somit ist die platzierte Werbung am vorderen Teil des Einkaufswagen immer in Sichtweite und man sieht diese – bewusst als auch unbewusst.

Ebenfalls ist der Boden vom Einkaufswagen leicht nach hinten gewölbt. Dadurch rutschen die Produkte während der Fahrt eher nach hinten und der Einkaufswagen sieht leerer aus. Folge: Der Kunde neigt dazu mehr in den Wagen hinein zu legen.

Auch ein netter Service: der Kindersitz im Einkaufswagen. Dahinter steckt allerdings weniger ein Service als viel mehr eine ausgeklügelte Strategie: Wer die Hände frei hat, kauft mehr ein.

Nicht zu vergessen- die Räder vom Einkaufswagen. Diese lassen sich bewusst etwas schwerer schieben als gewöhnliche Räder. Dadurch soll es dem Kunden erschwert werden, mit seinem Einkaufswagen durch den Supermarkt zu rennen. Gleichzeitig will man damit vermeiden, dass wenn der Kunde steht (z.B. um sich ein Produkt genauer anzuschauen), der Wagen davon rollt.

Der Aufbau eines Supermarktes – das berühmte „U“

Im Supermarkt selbst wird mit einer Vielzahl an Marketing Tricks gearbeitet. Es fängt schon mit dem Aufbau des Supermarktes an. Schaut man sich diese aus der Vogelperspektive an, so ist eindeutig ein „U“ zu erkennen. Das dient dazu, damit der Kunde so lange wie möglich im Laden bleibt und zwangsweise durch das ganze Geschäft gehen muss.

Wenn man bedenkt, das besonders Frischeartikel wie Milch- oder Fleischprodukte tagtäglich konsumiert und somit benötigt werden, ist es offensichtlich, warum die Wurst- und Fleischtheke immer am anderem Ende des Geschäfts zu finden ist.

Der Durschschnittskonsument muss deswegen vom Eingang des Supermarktes ganz nach hinten zu den Frische Produkten und dann wieder ganz zurück zur Kasse gehen.

Der Kunde läuft das berühmte „U“ und sieht zwangsweise viele andere Produkte auf seinen Weg. Dieser Weg wird von den Marketing Strategen intelligent genutzt, um dabei so viele Kaufanreize wie möglich zu schaffen.

Einerseits clever, andererseits aber auch notwendig, dass alle Läden vom Prinzip gleich aufgebaut sind. So läuft jeder die gleiche Runde und findet gewöhnlich schnell seine Produkte.

Wäre jeder Laden anders strukturiert, wäre das künstlerisch betrachtet zwar interessanter, aber wirtschaftlich nicht gut für das Geschäft.

Es ist auch kein Zufall, dass viele Läden am Anfang ihre Obst Abteilung im besten Licht präsentieren. Das sieht freundlicher und frischer aus und vermittelt dem Kunden unterschwellig ein gutes Gefühl. Das wirkt bei weitem willkomener als eine Wand aus Staubsaugerkartons.

Des weiteren dient das Obst auch um das eigene Gewissen unterbewusst zu beruhigen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben: Wer zu Beginn eines Supermarkt Besuches gleich Obst einpackt, hat später bei der Süssigkeiten Abteilung weniger ein schlechtes Gewissen zu zugreifen, da man ja schon Obst im Einkaufswagen hat.

Eine Flut von Kaufanreizen schaffen

Eyecatcher

Im Supermarkt wird gerne mit Eyecatchern verschiedenster Art gearbeitet.

Ob Info- oder Promotionstände, Pappaufsteller oder andere „Eyecatcher“, das alles sind Marketing Tricks, die eure Aufmerksamtkeit wollen. Dadurch sollt ihr primär von eurem Einkaufsplan abgelenkt werden. Der Supermarkt möchte, dass ihr so lange wie möglich im Geschäft bleibt, denn das erhöht deren Verkaufschancen. Visuell prasseln daher auf euch eine Vielzahl an grellen Signalfarben ein, welche euch auf ein besonderes Produkt oder günstigen Preis hinweisen wollen. Das mag hilfreich sein, ist aber auch verlockend.

Promotionstände, an denen man etwas probieren kann, dienen nicht nur als Werbung für ein bestimmtes Produkt. Die Stände sollen euch aufhalten als auch von eurem Konzept ablenken.Selbst wenn man probiert aber nichts davon kauft, haben die meisten trotzdem verloren. Warum ist das so?

Man befindet sich in einem Lebensmittelgeschäft und darf etwas probieren. Was folgt: Man bekommt automatisch Hunger und neigt dazu bei seinem weiteren Einkauf mehr Waren einzukaufen. Einer der Gründe warum ihr Promotionenstände niemals an der Kasse, sondern immer am Anfang oder spätestens in der Mitte des Supermarktes vorfinden werdet.

Pappaufsteller oder andere Bauten werden gerne verwendet, um euch in die Seitengänge zu locken. Gerne stehen auch Sonderangebote oder reduzierte Ware am Anfang eines Seitenganges, damit der Kunde dort stehen bleibt. Er mustert das Produkt und kann gleichzeitig einen genaueren Blick in den Seitengang werfen. Das dann in der Mitte des Seitenganges ein auffälliger Eyecatcher (z..B. in Form eines Pappaufstellers) steht, ist kein Zufall sondern soll einladend auf den Kunden wirken.

Außerdem werden Pappaufsteller gerne als Hindernis in den Gängen verwendet. Schließlich soll man sich beim Einkaufen Zeit lassen und nicht einfach durch rennen.

Die Preisschilder

Gemeine Marketing Tricks: Elektronische Preisschilder

„Variable“ Preisgestaltung dank elektronischen Preisschildern. Da ist Vorsicht geboten

Zu den ebenfalls bekannten Marketing Tricks zählen auch die unterschiedlichen Preisangaben an unterschiedlichen Tageszeiten. Diese lassen sich durch elektronische Preisschilder schnell realisieren. Die Gründe dafür sind ganz einfach und kann mit der Preispolitik an den Tankstellen verglichen werden.

Während den Stoßzeiten haben Kunden oftmals nicht die Ruhe und Zeit nach Schnäppchen Ausschau zu halten und greifen somit schneller nach dem gewünschten Produkt. Wem fällt da schon auf, dass das gekaufte Produkt ein paar Cent teurer als sonst ist?

Dagegen zur Mittagszeit, wo statistisch betrachtet eher Rentner mit Zeit einkaufen, sind die Preise meistens auf den Tagesniedrigstand. Kein Wunder – man hat Zeit und Ruhe zum Einkaufen, da wird schon mal genauer auf den Preis geachtet.

Versteckte Preiserhöhung

Gleicher Preis = gleiches Produkt? Fakt ist: Hersteller bestimmen den Preis ihrer Produkte und es sind die gleichen Hersteller, die gerne eine versteckte Preiserhöhung durchführen. Auch wenn der Preis gleich bleibt, passiert es oft, dass sich die Menge im Produkt etwas verringert hat. Der Hersteller spart etwas am Inhalt und macht dadurch mehr Gewinn. Die Verbraucher Zentrale in Hamburg berichtet immer wieder über die dreisten Versuche der Hersteller (z.B. Mogelpackung des Jahres 2018).

An dieser Stelle kann man den Supermärkten keinen Vorwurf machen, da dieser Marketing Trick vom Hersteller ausgeht. Der Supermarkt verkauft nur die Waren weiter. Daher sollte man regelmäßig beim Einkaufen bei den Produkten darauf achten, ob auch der Inhalt gleich geblieben ist.

Die Musik im Supermarkt

Marketing Tricks mit dem Bewusstsein: Musik beim Einkaufen

Ein Klassiker unter den Marketing Tricks: Ruhige und sanfte Musik im Supermarkt.

Wenn es um Marketing Tricks geht, darf die Musik im Supermarkt natürlich nicht fehlen. Diese angenehme Musik soll euch beruhigen, damit ihr nicht schnell durch die Gänge hetzt. Mit der richtigen Musik im Supermarkt neigen viele Kunden dazu mehr einzukaufen.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass bei langsamer Musik die Kunden an die 18 Prozent länger bleiben und 38 Prozent mehr einkaufen. Und auch der Wochentag ist dabei wichtig. Tendenziell ist die Musik am Wochenende etwas anregender und romantischer als während der Woche.

Ein Supermarkt möchte, dass ihr euch Zeit beim Einkaufen nehmt. Desto länger ihr bleibt, desto höher sind die Verkaufschancen. Daher auch die sanfte Musik; schön leise im Hintergrund und niemals aufdringlich.

Die richtge Beleuchtung

Im Supermarkt werden grundsätzlich immer die Regale besonders beleuchtet. Das liegt daran, weil unserer Aufmerksamkeit stets dem Licht folgt. Und damit wir unsere Aufmerksamkeit auf die verfügbaren Produkte im Supermarkt legen, werden diese eben besonders gut beleuchtet.

Auch an der Frischetheke wie Fisch- und Meeresfrüchte wird mit besonderem Licht gearbeitet. Das kaltweiße Licht soll uns sugerieren, dass diese Produkte besonders frisch und „neu“ sind.

Dagegen an der Fleisch oder Brötchen Theke wird mit warm weißen Licht mit einem hohen Rotanteil gearbeitet, da die Produkte dann besonders schmackhaft aussehen.

Sauberer und glänzender Boden?

Fliessen

Glänzende Fliessen = erhöhte Rutschgefahr?

Natürlich ist es schön in einem sauberen und frisch geputzen Supermarkt einzukaufen. Aber das ist nicht der einzige Grund warum der Boden im Supermarkt fast immer wie frisch gebohnert aussieht. Frische glänzende Fließen vermitteln uns das Gefühl, dass es rutschig sein könnte.

Demzufolge laufen wir etwas langsamer und können dadurch mehr Produkte sehen.

Jüngere Mensche achten darauf weniger als ältere. Doch selbst wenn nur ein Teil der Kundschaft langsamer durch den Supermarkt läuft als der Rest, so wirkt sich das schon positiv (auf die Masse hochgerechnet) auf das Umsatzergebnis des Supermarktes aus.

Produkte auf Augenhöhe

Achtet mal beim Einkaufen auf die Produkte, welche euch auf Augenhöhe präsentiert werden. Da der Mensch gerne bequem ist, neigt auch die Masse dazu bei Produkten auf Augenhöhe schwach zu werden. Schöne Hinweise mit auffälligen Signalfarben laden dazu ein, einfach zu zugreifen und weiter geht’s mit dem Einkaufswagen. Genau so möchte das der Supermarkt.

Die erfahrenen Käufer bücken sich lieber nach dem gleichen Produkt aber von einem anderem Hersteller zwei Regale tiefer, welches dazu oftmals noch um die Hälfte günstiger ist. Dabei gehört es zu den gängigen Marketing Tricks der Hersteller ihre Produkte in unterschiedlichen Verpackungen und Labels anzubieten.
Das funktioniert wie beim Zeitungsverkauf. Ob ihr euch nun für die eine oder doch lieber für die andere Zeitung entscheidet, weil letztere ganz anders gestaltet ist, mag für euch wichtig sein. Dem Verlag nicht. Dem gehören beide Zeitungen, sprich: er verdient so oder so.

Das ist bei vielen Lebensmitteln genauso. Daher achtet auf preiswerte Alternativen in den unteren Regalen.

Frische Brötchen im Supermarkt.

Bäckerei

Eine Bäckerei macht Appetit auf mehr.

Für viele ein guter Service – frisches Brot oder Brötchen von der Bäckerei im Supermarkt. Oder frisches Fleisch von der Metzgerei. Solche Läden findet ihr oftmals im Gebäude vom Supermarkt, meistens sogar vor dem Eingang zum Supermarkt.
Für die einen ein super Service, für den Supermarkt eine durchdachte Marketing Strategie.

Die wenigsten würden dabei auf die Idee kommen, dass dieser Frische Geruch bei uns Appetit weckt und Lust auf mehr macht.

Praktisch wenn man gerade Lebensmittel einkaufen möchte….

Wo ist das Sonderangebot?

Zu den einfachsten aber effektivsten Marketing Tricks zählen Aktionsprodukte, welche in der Werbung oder Prospekt beworben werden. Diese finden sich meistens sehr weit hinten im Supermarkt. So muss der Kunde durch den ganzen Laden laufen, bis er das Sonderangebot erreicht und sieht bis da hin jede Menge andere Produkte.

Die Kasse – verkaufsfördernde Maßnahmen ohne Ende.

Die meisten Kassen im Supermarkt sind auf Familien mit Kindern ausgelegt. Daher finden sich an den Kassen so gut wie immer Süssigkeiten oder andere „nette“ Kleinigkeiten, bei denen man(n) gerne zugreift. Man selbst kann vielleicht noch widerstehen, aber bei Kindern wird die ganze Sache etwas schwieriger.

Und viele Eltern lassen sich an der Kasse von ihrem Kind übereden, doch noch etwas mitzunehmen. Getreu dem Motto: Hauptsache das Kind ist dann ruhig. Gerade an der Kasse ist es vielen Eltern peinlich, wenn das eigene Kind zum Meckern anfängt. Und wie gibt das Kind Ruhe? In dem es bekommt was es will.

Welche Postleitzahl haben Sie?

Briefkastenwerbung gehört zu den gängigen Marketing Tricks

Wer an der Kasse seine PLZ angibt, kann sich zukünftig auf mehr Werbung freuen.

Bei Marketing Tricks darf natürlich an der Kasse eine Frage nicht fehlen: Die Frage nach der Postleitzahl. Man selbst hat eigentlich keinen Nachteil, wenn man seine Postleitzahl angibt.

Für den Supermarkt allerdings sind solche Daten sehr relevant, da diese u.a. ihre Print Werbung danach ausrichten. So werden regelmäßig Auswertungen dieser Daten vorgenommen um dann die eigene Werbe Strategie zu optimieren.

Kommen viele Kunden aus einem Postleitzahlen Gebiet, welche primär nicht zum Verkaufsgebiet des Supermarktes gehören, wird bei entsprechender Besucherdichte die Print Werbung in diesem Gebiet verstärkt.

Folge: Man kann mit mehr Werbung im Briefkasten rechnen.

Waren das alle Marketings Tricks?

Auf keinen Fall. Nur werden Marketing Tricks oder verkaufsfördernde Maßnahmen (ob offensichtlich oder versteckt) nicht gerne bekannt gegeben. Ansonsten könnte ja der Eindruck entstehen, dass der Supermarkt seine Ware dem Kunden förmlich schon aufdrängen will. Würde man die Inhaber einer Supermarkt Kette nach deren Verkaufsmaßnahmen fragen, so wäre die Antwort wohl politisch und diplomatisch zugleich: „Wir arbeiten stets daran, dem Kunden das beste Einkaufserlebnis zu ermöglichen.“

Machen wir uns nichts vor. Das primäre Ziel von jedem Supermarkt ist es seine Verkaufszahlen zu steigern. Ob der Kunde die Ware wirklich braucht, ist im freundlichsten Fall für den Supermarkt zweitrangig.

Aus diesem Grund greifen auch Supermärkte auf alle möglichen Marketing Tricks zurück, damit die Verkaufszahlen am Ende des Monats auch passen. Doch das sind bei weitem noch lange nicht alle bekannten Tricks. Je nach Spezialisierung des Geschäfts – ob Lebensmittelmarkt, Elektronik Fachabteilung oder Bekleidungsgeschäfte – alle arbeiten mit unterschiedlichen und sehr cleveren Marketings Tricks.

Viele davon sind nicht offensichtlich sondern sprechen eher das Unterbewusstsein des Kunden an. Sich dagegen zu schützen ist schwer bis unmöglich. Doch wenn man einige dieser Tricks kennt, kann man etwas bewusster einkaufen oder so diesen Fallen besser aus dem Weg gehen.

Ebenfalls lesenwert: „Wertvolle Einkaufstipps„. So spart ihr Zeit, Geld und Nerven.