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Zubereitung von Kartoffeln

By : | Zubereitung

Rohe Kartoffeln

Kartoffeln, eines der Grundnahrungsmittel in Deutschland, sind ganz leicht zu zubereiten. Nehmt einen Topf (lieber größer als kleiner) mit Wasser, legt die Kartoffeln rein und bringt das Wasser zum Kochen. Im Durchschnitt sind diese – wenn das Wasser kocht – nach 20 Minuten fertig. Das ist das Prinzip. Allerdings solltet ihr ein paar Details dazu wissen:

Die 3 Kartoffeltypen

In Lebensmittelgeschäften werden Kartoffeln aufgrund ihrer Stärke in drei verschiedene Kategorien unterteilt. Es gibt „Festkochend“ (geringer Stärkeanteil), „vorwiegend festkochend“ (mittlerer Stärkeanteil) sowie „mehlig“ (hoher Stärkeanteil). Desto höher die Stärke ist, desto locker / weicher werden die Kartoffeln beim Kochen.

festkochende Kartoffeln - Farbcode Grün

Festkochende Kartoffeln in einer Tüte mit grünem Farbcode.

„festkochende Kartoffeln“ – Farbcode Grün

Geringer Stärkeanteil (ca. 10% – 12 %)

Diese Kartoffeln sind die härtesten ihrer Art und besitzen am wenigsten Stärke. Sie benötigen (je nach Größe) zwischen 30 und 40 Minuten zum Kochen, bis diese gar sind.

Daher eignen sich festkochende Kartoffeln besonders für Gerichte, bei denen die Kartoffel ihre Form behalten soll wie zum Beispiel:

Salz-, Pell-, oder Bratkartoffeln. Aber auch für Salate oder Gratins sind „festkochende“ gut geeignet.

Beim Einkauf sind die Tüten oder Netze mit einem grünen Streifen gekennzeichnet.

vorwiegend festkochende Kartoffeln - Farbcode Rot

Vorwiegend festkochende Kartoffeln in einer Tüte mit rotem Farbcode.

„vorwiegend festkochende Kartoffeln“ – Farbcode Rot

Mittlerer Stärkeanteil (ca. 13% – 14%)

Diese Kartoffeln sind sozusagen der Alleskönner. Sie besitzen etwas Stärke und benötigen (je nach Größe) zum Kochen zwischen 20 und 30 Minuten.

Dieser Typ eignet sich gut um Pell-, Salz-, oder aber auch Bratkartoffeln zu machen. Weitere Möglichkeiten wären Pommes Frites, Aufläufe, Eintöpfe oder Rösti. Ein weiterer Vorteil ist die gute Soßenbindung.

Einfacher ausgedrückt: Wenn ihr nicht wirklich etwas Spezielles vorhabt, dann haltet euch an vorwiegend festkochende Kartoffeln. Mit denen könnt ihr so gut wie alle Gerichte problemlos herstellen und müsst auf nichts Besonderes achten.

Beim Einkauf sind die Tüten oder Netze mit einem roten Streifen gekennzeichnet.

mehlig kochende Kartoffeln - Farbcode Blau

Mehlig kochende Kartoffeln in einer Tüte mit blauem Farbcode.

„mehlige Kartoffeln“ – Farbcode Blau

Hoher Stärkeanteil (ca. 15% – 17%)

Diese Art von Kartoffeln sind die weichesten. Ihr Stärke Anteil ist sehr hoch was zur starker Schaumbildung beim Kochen führen kann. Sie benötigen (je nach Größe) zum Kochen zwischen 10 und 20 Minuten.

Mehlige Kartoffeln schmecken etwas trockener. Auch fallen diese sehr leicht auseinander, weswegen diese gerne für „weiche“ Gerichte hergenommen werden. Daher werden diese hauptsächlich als Zubereitung von Püree, Knödel, Klöße, Gnocci, Schupfnudeln oder als Beigabe zu Suppen und Eintöpfen verwendet.

Beim Einkauf sind die Tüten oder Netze mit einem blauen Streifen gekennzeichnet.

Schaumentwicklung beim Kartoffeln kochen

Schaumentwicklung beim Kartoffeln kochen

Mehr Stärke bedeutet mehr Schaum

Desto höher die Stärke desto größer ist die Schaumentwicklung beim Kochen. Verwendet also besonders bei mehligen Kartoffeln einen großen Kochtopf und habt ein Auge darauf. Der Schaum kann sich sehr schnell entwickeln.

Bei zuviel Schaumentwicklung hilft eine Schöpfkelle zum Absieben des Schaumes. Vielleicht habt ihr auch zuviel Wasser im Kochtopf, dann hilt es etwas Wasser abzugießen.
Eine andere Möglichkeit wäre ein Stück Butter dazu zu geben.

Ihr werdet feststellen, dass der Schaum wie von Zauberhand verschwindet und der Geschmack etwas cremiger wird. Wenn ihr allerdings daraus noch Bratkartoffeln machen wollt, dann rate ich euch von der Butter Variante ab, da die Kartoffeln sonst zu leicht beim Anbraten zerbröseln.

Sollte der Schaum trotzdem mal überlaufen, dann könnt ihr diesen mit einem Küchentuch schnell aufsaugen.

Zubereitung von Kartoffeln

Achtet auf die Konsistenz der Kartoffeln. Sind diese schon sehr weich oder schrumpelig, solltet ihr tendenziell diese nicht verwenden. Auch grüne oder dunkle Flecken sind ein Zeichen dafür, dass die Kartoffel nicht mehr gut ist.

Achtet auf die Größe und Menge

Der Durchnittsverbrauch in Deutschland bei Kartoffeln liegt pro Kopf im Jahr bei ca. 60 Kilo (Quelle: Pro Kopf Verbrauch in Deutschland). Das liegt auch daran, weil die Deutschen sich aufgrund der Größe oft in der Menge verschätzen. Folglich wird auch zuviel weggeworfen. Um das zu verhindern, solltet ihr auf zwei Dinge achten:

Schneidet alle Kartoffeln in gleich große Stücke

4 Kartoffeln unterschiedlicher Größe

4 rohe Kartoffeln unterschiedlicher Größe

Wie so oft im Leben trifft es auch bei der Zubereitung von Kartoffeln zu —> Die Größe ist entscheidend. Was aber ist jetzt groß und was ist klein? Darüber hat jeder unterschiedliche Ansichten. Fakt ist: Desto größer die Kartoffel, desto länger die Garzeit.

Daher achtet beim Kochen darauf, dass alle Kartoffeln die gleiche Größe besitzen in dem ihr diese mit einem Messer in gleich große Stücke schneidet.

Betrachtet daher bei Rezepten bezüglich der Zubereitung von Kartoffeln immer, dass die Zeitangaben nur ca. Werte sind. Je nach Herd, Kartoffel Typ als auch Größe können die Garzeiten sehr unterschiedlich sein.
Um zu testen
, ob eine Kartoffel schon fertig ist, verwendet ein Schneidemesser und sticht diese an. Ist der Widerstand groß, dann ist die Kartoffel noch sehr fest und benötigt noch Zeit zum Kochen. Gleitet das Messer dagegen sanft rein, dann ist die Kartoffel meistens fertig.

Verwendet eine Küchenwaage

Küchenwaage

Küchenwaage

Mal abgesehen von Nudeln gehören Kartoffeln zu den Gerichten, bei denen man sich in der Menge am meisten verschätzt (Waren die Augen mal wieder größer als der Magen?). Daher verwendet eine Küchenwaage, wenn ihr Kartoffeln zubereiten wollt. Zur Erinnerung die durchschnittliche Verbrauchsangabe pro Person:

für ein Hauptgericht: 180 g bis 250 g
als Beilage: 150 g bis 180 g

Bedenkt dabei, dass ihr die Kartoffeln bereits entkeimt haben solltet, bevor ihr diese wiegt. Durch das Entkeimen können es noch mal gute 50 bis 70 g weniger werden (je nachdem wieviel Keime ihr wie großzügig wegschneidet).

Waschen und entkeimen

Ihr solltet Kartoffeln niemals einfach so verwenden wie ihr diese gekauft habt; auch nicht wenn ihr diese „nur“ Kochen wollt. Wer eine Mahlzeit mit Kartoffeln zubereiten möchte, dem rate ich diese vorher gründlich zu waschen und zu kontrollieren. Das hat folgende Gründe:

Kartoffeln mit Keimen

Kartoffeln mit Keimen

1. Überprüft die Kartoffeln auf Keime. Sind diese weniger als 0,5 cm lang, schneidet diese großzügig ab. Sind die Keime länger, dann schmeist diese gleich ganz weg.

2. Ihr wisst nicht wer vor Euch die Kartoffeln schon in den Händen hatte. Und ihr wisst auch nicht, was diese von der Ernte bis zum Supermarkt alles hinter sich haben. Daher gründlich waschen.

3. Kartoffeln sind ein Nachtschattengewächs und enthalten den Giftstoff Solanin. Dieser ist in der Schale als auch in den Knollen am stärksten konzentriert. Der Verzehr von schon geringen Mengen kann zu einer leichten Vegiftung führen.

Das Problem an Solanin ist, dass es auch noch bei Temperaturen von über 200 Grad seine Wirksamkeit nicht verliert. Bedeutet: Selbst wenn ihr die Kartoffeln kocht, bleibt das Gift darin enthalten. Daher sollten Kartoffeln immer (!) gründlich gewaschen und von Keimen befreit werden. Alles andere ist fahrlässig und könnte auf Kosten eurer Gesundheit gehen.

So macht ihr Pell- oder Salzkartoffeln

Pellkartoffeln im Kochtopf

Pellkartoffeln werden im Kochtopf gekocht.

Wenn ihr gekochte ungeschälte Kartoffeln (auch Pellkartoffeln genannt) wollt, dann nehmt nach dem Waschen und entkeimen der Kartoffeln einen großen Topf und legt diese dann hinein. Fühlt nun den Topf mit Wasser, so dass die Kartoffeln gut im Wasser schwimmen. Bringt das Wasser zum Kochen.

Salzkartoffeln macht ihr wie Pellkartoffeln, nur das ihr zuvor noch die Kartoffeln schält (Ihr entfernt die „Pelle“ mit einem speziellen Kartoffelschäler oder Messer.) Des weiteren kommt noch ordentlich Salz zum Kochen hinzu (etwa die gleiche Menge Salz wie bei Nudelwasser).

Sobald das Wasser kocht, brauchen die Kartoffeln (mittlere Größe) ungefär 20 Minuten bis diese gar sind. Danach gießt das heiße Wasser ab und fertig sind eure Kartoffeln zum Verzehr oder zur weiteren Zubereitung wie Bratkartoffeln (Lesetipp: Wie macht man Bratkartoffeln?) oder Salat.

Lasst nur dann die Kartoffeln etwas abkühlen, ansonsten verbrennt ihr euch die Finger.

Verfeinern mit Petersilie oder Dill

Petersilienkartoffeln im Kochtopf

Petersilienkartoffeln im Kochtopf

Eure fertig gekochten Kartoffeln (Salz- oder Pellkartoffeln) könnt ihr super leicht mit Dill oder Petersilie verfeinern. Nachdem ihr das Wasser von den Kartoffeln abgegossen habt, fügt einfach 2 – 3 kleine Stücke Butter in den noch heißen Topf mit den Kartoffeln hinzu und gebt etwas Dill oder Petersilie dazu. Dann Deckel drauf und ein paar Mal im Kreis schwenken.

Achtet darauf, den Deckel mit den Daumen beidseitig festzuhalten. Es soll schon vorgekommen sein, dass durch schwungvolles Schwenken des Topfes und der entstehenden Fliehkraft dadurch manche Kartoffeln ihren Weg an die Küchenwand anstatt auf den Teller gefunden haben.

Das wollt ihr nicht. Schon gar nicht, wenn ihr Hunger habt. Ich spreche da aus Erfahrung – leider.

Kartoffeln sind „trockene“ Nahrungsmittel

Rahmsoße im Kochtopf

Rahmsoße passt gut zu Kartoffeln.

Das bedeutet, das ihr diese mit einer Soße kombinieren solltet. Ansonsten – je nach weiteren Beilagen – könnte das Essen sehr „trocken“ schmecken. Daher macht am Besten eine passende Soße dazu. Ob Bratensoße, Rahmsoße, Helle Soße oder Sauce Hollandaise, es gibt viele unterschiedliche Soßen und sie alle passen eigentlich immer gut zu Kartoffeln.

Solltet ihr keine Lust auf die Zubereitung einer Soße haben, dann helfen Kräuterbutter, Remouladen Soße, Quark, Mayonnaise oder angebratene Zwiebeln ganz gut.

Lagerung / Haltbarkeit

Prinzipiell solltet ihr alle Lebensmittel trocken, dunkel und kühl lagern. Das beinhaltet auch Kartoffeln.

Die beste Aufbewahrungstemperatur liegt zwischen 4 und 10 Grad. Unter 4 Grad ist schlecht, da sich dann die Stärke der Kartoffeln dann in Zucker umwandelt. Diese schmecken dann unangenehm süß und etwas mehlig.
Ab 10 Grad aufwärts beginnen Kartoffeln zu keimen. Letzteres ist nicht so schlimm, wenn ihr bei der Zubereitung die Keime dann entfernt. Sind die Keime allerdings länger als 0,5 cm dann solltet ihr die Kartoffel nicht mehr essen.

Nachdem ihr nun wisst wie ihr Kartoffeln zubereitet, probiert doch mal ein paar leckere Rezepte mit Kartoffeln aus.